Tomas Slesar macht Kurzbesuch am 02. Januar 2024 an alter Wirkungsstätte – SG Aufbau Schwerz.
Was war das damals für uns ein glücklicher Zufall. Kurz vor der „Wechselfrist“ im Mai 2006 war im „Web“ zu lesen: suche neuen Verein. Wir wussten nur, dass er ein junger slowakischer Student in Leipzig ist, kein Auto hat und stark im Tischtennis ist - also habe ich Kontakt aufgenommen.
Nach einem kurzen Gespräch bei ein paar Kugeln Eis, war der Wechsel von Tomas Slesar nach Schwerz perfekt.
Das war von beiden Seiten eine gute Entscheidung. Er hat sich super im Verein integriert und die leistungswilligen Spieler förmlich mitgerissen und damit sportlich unseren Verein einen vorher nicht erwarteten Schub gegeben. Gestartet in der Bezirksklasse, ging es mit ihm, natürlich auch anderen Schwerzern, bis in die Verbandsliga. Seine Art hat dazu geführt, dass er oft familiär aufgenommen wurde und in vielen Mitgliedern des Vereins gute Freunde gefunden hat.
Obwohl er bereits 2010 nach Finnland gezogen ist – dort ist er mit seiner langjährigen Freundin, ebenfalls damals Studentin in Leipzig gewesen, verheiratet und haben drei Kinder, hat er bis zur Saison 2012/2013 für Schwerz seine letzten Spiele (Verbandsliga) bestritten.
Im gemeinsamen Gespräch haben wir seine Jahre in Schwerz Revue passieren lassen. Für mich war es erstaunlich, wie gut er sich erinnert hat. Es hat mich sehr berührt, dass er nicht seinen Anteil am sportlichen Aufstieg des Vereins an erster Stelle sah, sondern den Zusammenhalt und das Engagement vieler Mitglieder, mit denen er gemeinsam den Schafstall Schwerz zur ansehnlichen Tischtennishalle mit umbaute. Er konnte sich sehr gut daran erinnern, dass sogar Mitglieder, teils mit Familienangehörigen, beim Umbau halfen und dass Mitglieder von „außerhalb“, sogar aus München zum Gelingen beigetragen haben und nicht gleich auf dem Titelblatt der Tageszeitung stehen wollten.
Wir haben auch über unsere aktuelle Aufstellung gesprochen. Dabei hatte er oft bei bekannten Namen Anekdoten, die zum Schmunzeln anregen, parat und hat sich gefreut, dass viele Leistungsträger weiter dabei sind.
Er hat aber auch Namen vermisst und hinterfragt was damit ist. Darunter waren u.a. zwei Brüder und dass das Fehlen von Dietmar Krüger, den auch er nur als „Atschi“ kannte, eine große Organisationslücke für den Verein hinterlassen hat, musste ich ihm nicht erzählen. Natürlich habe ich ihm berichtet, dass wir weiterhin großartig aus München unterstütz werden und wir einen Trainer haben, der sich gut engagiert.
Auch Tomas hatte viel zu berichten. Er spielt für seinen Heimatverein in Oulu, der ca. 120 Mitglieder hat, aktuell in der 2. Liga (1. Division) in Finnland. Sein Verein hat eine eigene TT-Halle mit 16 Tischen. Auch dort ist es oft so, dass komplette Familien im Verein organisiert sind. Aktuell haben sie ca. 15 gute Nachwuchstalente. Da aber an 5 Tagen in der Woche trainiert werden kann, sind Talente oft schon nach zwei bis vier Jahren Spitzenspieler.
In seiner Liga wird mit Dreiermannschaften und bis zum 5. Siegpunkt gespielt. Wegen der großen Ausdehnung von Finnland tragen sie die Punktspiele in Turnierform aus. So spielen sie in jeder Halbserie nur an drei Spieltagen. Jede Mannschaft hat an einem Tag drei Spiele (!) auszutragen – da ist Kondition gefragt. Beim Stand von 5:0 oder 5:1 bekommt der Sieger 3 Punkte; bei 4:2 oder 3:3 wird Entscheidungsdoppel gespielt. Bei 4:3 bekommt der Sieger 2 Punkte und der Verlierer noch einen Punkt. Spiele werden wie folgt ausgetragen: A-X, B-Y, C-Z, A-Y, C-X, B-Z und dann ein Doppel. Die Aufstellung ist frei wählbar, der Gast stellt zuerst auf und die Heimmannschaft kann die Aufstellung einsehen und danach aufstellen.
Sprachbegabte und Interessierte können auf der offiziellen Seite der 1. Division, jedes Spiel wird auch auf dem YouTube Channel von OPT-86 auch live gestreamt.
Sein Material: Er spielt mit Stiga Holz (ALSER) und mit VICTAS-Belägen. Generell wird in Finnland viel mit Material von VICTAS und BUTTERFLY gespielt.
Bilder: https://www.instagram.com/oulunpoytatennis86/
Er hat mir ein Trikot von sich zum Andenken mitgebracht.
Auf ein Wiedersehen
S pozdravom oder Näkemiin Tomas
Konrad Richter
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